gemessen, geborgen und eingelagert:

FACHWERKHäUSER UND FACHWERKNEBENGEBäUDE ZUM WIEDERAUFBAU



 

 


Einige "kurze" Anmerkungen zur Rettung/Zerstörung von Kulturgut:
Leider ist es oftmals aus verschiedensten Gründen nicht möglich, Fachwerkhäuser oder Fachwerknebengebäude durch Sanierung oder Renovierung vor Ort zu erhalten.
Sei es einfach aufgrund mangelnder Sensibilität oder eines Neubauwunschs der Eigentümer, bei stärker verfallenen großen Gebäuden spielt häufig auch finanzielle Unzumutbarkeit von Erhaltung und Reparatur eine Rolle. Gerade im ländlichen Raum entstehen bei landwirtschaftlichen Betrieben allzu oft Probleme aus der fehlenden Nutzungsmöglichkeit der alten Gebäude im Rahmen moderner Landwirtschaft einerseits, der schlechten finanziellen Situation der Landwirte andererseits und einer fehlenden alternativen Nutzung (z.B. als zu vermietende Wohnung). Diese scheidet meistens aus, weil die Emissionen der Landwirtschaft oder die Beeinträchtigung der Hofbewirtschaft nicht hinzunehmen ist.
In solchen Fällen wird von Seiten der Eigentümer regelmäßig bei uns angefragt, ob wir Verwendung für das "olle Hus" oder den "alten Schuppen" hätten und den Abriß übernehmen wollten, wobei sie meistens schon einen Abrißunternehmer in der Hinterhand haben, der alternativ für eine vollständige Entsorgung und Zerstörung bereit steht. Manchmal bekommen wir auch erst in letzter Sekunde Hinweise auf einen begonnenen Abriß und müssen retten, was noch zu retten ist, dem Bagger sozusagen die Hölzer etc. aus den Klauen reißen.
Auf diese Weise haben wir schon eine erstaunliche Anzahl an Gebäuden und Gebäudeteilen geborgen, die natürlich unterschiedlich komplett sind, einerseits durch den vorherigen Erhaltungszustand bedingt und andererseits durch die Art des Abrisses. Die meisten Gebäude, die wir sorgfältig in Handarbeit Stück für Stück abtragen, sind für einen Wiederaufbau als komplettes Gebäude bestimmt. Teils fehlende Fachwerkbereiche oder auch nur einzelne Fachwerkteile versuchen wir dann mit passendem Altholz aus anderen, ähnlichen Gebäuden, die aber für einen kompletten Wiederaufbau nicht mehr genügend Altsubstanz besitzen, zu ergänzen bzw. zu rekonstruieren. Dabei hilft eine sorgfältige Bestandsaufnahme und Bauforschung vor dem Abbau entscheidend mit.
Einige Häuser bestehen aber auch nur noch aus der ehemaligen Außenfachwerkhülle, weil das Innenfachwerk schon in früherer Zeit im Zuge von Umbaumaßnahmen entfernt wurde, andere wiederum (schon mit massiven Außenwänden versehene) besitzen statt dessen nur  noch ein Innengefüge in Fachwerk. In solchen Fällen bietet es sich an, bei vergleichbarem Alter, Herkunftsgebiet sowie Konstruktionsart eine Zusammenführung verschiedener Gebäude nach dem Prinzip "aus zwei mach eins" vorzunehmen.
In der Liste verfügbarer Gebäude befinden sich so einige Häuser, die für sich alleine genommen nicht wiederaufbaufähig sind, die aber eventuell auch bei Rekonstruktionen an noch stehenden Fachwerkgebäuden zum Einsatz kommen können, wenn z.B. ein Giebel, eine Seitenwand oder eine Innenständerreihe fehlt und im Zuge einer Sanierung wieder hergestellt werden soll.
Zu den meisten dieser Gebäude existieren von uns vor dem Abbau angefertigte Bestands- oder Rekonstruktionszeichnungen, bei Interesse kontaktieren Sie uns bitte für weitergehende Informationen. Als Hinweis sei noch gesagt, daß wir diese Fachwerkgebäude und -gebäudeteile eigentlich nur in fertig restauriertem Zustand anbieten, normalerweise inclusive Aufbau. Eine Ausführung durch externe Zimmererfirmen bringt leider oftmals Schwierigkeiten mit sich (einerseits was die Restaurierung betrifft, weil wir selbst die Gebäude und das System beim Abbau ja am besten kennen, andererseits aber auch schon, was die Preisbildung betrifft, für unsere Kunden bedeutete dies eine zusätzliche Unsicherheit aufgrund des vorher meist nicht genau abschätzbaren Aufwands bei der Restaurierung).

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